Hallo, Frau Nachbar
»Nachbarschaft« heißt das Jahresthema im Oderbruch Museum Altranft und am 5. April geht es los: mit einer Ausstellung im Park, Backen und Kochen am Fischerhaus, einem Vortrag zur Ortsgeschichte.
Nachbarschaft hat viele Seiten, gerade hier im Oderbruch: Da sind die Dorfgemeinschaften mit ihren engen Beziehungen aber auch manchen Konflikten, da ist die europäische Nachbarschaft zu Polen, da ist die Nähe zur Oder, und da sind die weitläufigen Entfernungen der Loosegehöfte, wo der nächste Mensch nebenan schon einmal ein paar Kilometer entfernt wohnen kann. Nachbarschaft, das heißt im Oderbruch auch »Alteingesessene« und »Neuzugezogene«, wobei man von der einen in die andere Rolle hineinwachsen kann: Viele alteingesessene Nachbarn hier sind irgendwann selbst einmal neu hergezogen.
Um Fragen der Nachbarschaft, des Miteinanders, der Gegenseitigkeit, der interkommunalen Beziehungen dreht sich das Jahresthema 2025 des Oderbruch Museums. Los geht es am 5. April mit einer Ausstellung, die sich um die Nachbarschaft Altranft dreht: Mathilde Scholz hat Menschen in dem Dorf über ihr Verhältnis zum Ort oder die Beziehungen zum Museum gesprochen. Reinhard Schmook wird zum Dorfjubiläum einen Vortrag zur Ortsgeschichte halten. Zu sehen gibt es außerdem Zeichnungen aus der Hand von Johanna Benz, die unter anderem unsere Nachbarschaft zur Oder pointiert in den Blick nehmen. Am Fischerhaus wird der Backofen und eine offene Kochwerkstatt lädt ein.
Mehr Informationen zum Start ins Programmjahr gibt es hier. »Kein Raum, kein soziales System und kein Individuum ist ohne Umwelt – es gibt immer ein Gegenüber und Nachbarn, die die eigenen Handlungsspielräume begrenzen und strukturieren«, so heißt es beim Oderbruch Museum zum Jahresthema 2025. »Ob daraus produktive oder destruktive Impulse entstehen, ist Sache der Beziehungsgestaltung. Dieser Umstand wird im ländlichen Raum – und besonders im Oderbruch – auf verschiedene Weise greifbar.«