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Skulpturen auf dem Krugberg bei Werbig mit Blick ins Oderbruch

Vor fast 20 Jahren sind wir ins Oderbruch gekommen, durch Glück und Zufall. Inzwischen ist unser Haus etwas außerhalb des Dorfes Letschin auf einem alten Loose-Hof unser Lebensmittelpunkt. Als ehemaliger Journalist schreibt Tom hin und wieder über Geschichten aus dem Oderbruch: über die kleinen Dinge im Großen, Weltbewegendes, das auch unsere ländliche Gegend streift, über eine Gegend und ihre Leute, die meist wenig Schlagzeilen machen. Dabei hat die Vergangenheit hier vielfältige, interessante Spuren hinterlassen, gestalten Menschen hier ihre Gegenwart – und machen Zukunft.

Aber: Warum steht im Titel der Seite eigentlich »Stadt«? 

Es geht doch ums »Land«, eine ländliche Region, das Oderbruch. Um Heimatstuben und Dorfmuseen, Bodenfunde und Baudenkmäler, Schöpfwerke und Windmühlen, Kirchen und Bauernhöfe. Um Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer Landschaft aus Ackerböden und Natur, in der nicht sehr viele Menschen leben und das auch noch weit verstreut. 
Auch das »Fluss« leuchtet sofort ein: ohne Oder kein Oderbruch, ohne Überschwemmungen keine Trockenlegung. Eine Lebensader, die zwar Grenze ist, aber Menschen verbindet. Ein Strom der Zeit, der die Vergangenheit der Region spiegelt, der Broterwerb war und auch Bedrohung, ein Fluss, der Landschaft gestaltet hat und der von Menschen gestaltet wurde. 
Aber »Stadt«? Hier bei uns? Per Definition wird damit eine »größere, geschlossene Siedlung« bezeichnet, die einen »verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt eines Gebietes darstellt«. Beim Land Brandenburg heißt es, als »Voraussetzung für die Verleihung des Stadtrechtes« solle »im äußeren Entwicklungsraum eine Einwohnerzahl von mindestens 5.000 zugrunde gelegt werden«. 
»Stadt, Land, Fluss« hat aber sein Zuhause in Letschin, das »Herz des Oderbruchs«, wie es genannt wird. Die Gemeinde ist 142 Quadratkilometer groß, größer als der Berliner Stadtbezirk Pankow, viel größer als Spandau und fast drei Mal so groß wie Lichtenberg. Von dort kann man übrigens Richtung Oderbuch mit der Bahn fahren.
Auch deshalb gehört »Stadt« in den Titel dieser Seite: Das Oderbruch, zumal Letschin, war und ist eine Gemeinde, deren Werden und Sein nicht ohne die vielfältigen Beziehungen zu Städten zu verstehen ist. Die Trockenlegung ging von Potsdam aus, dem damaligen Königssitz. Die Landwirtschaft produzierte für Berlin. Von dort kamen neue Bewohnerinnen und Bewohner, nach dort zogen alte Oderbrücher hin. Fontane erlebte die 1848er Revolution in Berlin und schrieb sofort nach der Familie, die seinerzeit hier in Letschin lebte. 
Das Oderbruch ist sowohl Gegenbild zum Städtischen, wie auch von diesem geprägt. Oft in Verbundenheit, mal als Gegensatz. Die Ruhe und Natürlichkeit der Landschaft ist Sehnsuchtsort von Menschen, die dem Trubel der Urbanität entkommen wollen. Die Lebendigkeit und Dynamik der Stadt, weckt umgekehrt Träume auf dem Dorf. Eisenbahnlinien, Straßen und die Oder verbinden das eine und das andere. Wirtschaftliche Beziehungen verflechten eng, was auf den ersten Blick getrennt scheint.

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Verantwortlich für den Inhalt nach § 5 TMG: Tom Strohschneider, Quappendorfer Straße 6a | 15324 Letschin | eMail: quappendorfer [at| gmx [Punkt] de

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